„Nanu Tudor“ / press

Press reviews and interviews for „Nanu Tudor“ by Olga Lucovnicova

„Die Filmemacherin Olga Lucovnicova, geboren in der Republik Moldau zwischen Rumänien und der Ukraine, geht zurück in das Haus ihrer Kindheit – alleine mit der Kamera. Sie trifft dort auf Tanten und einen Onkel. Zu sehen ist ein Garten mit reifen Kirschen, es scheint ein idyllischer Blick auf ihre Kindheit. Und dann stellt sie ihrem Onkel die Frage, ob er sich erinnert, an das, was er mit ihr gemacht hat als sie ein Kind war.“
report by Julia Vissmann on RadioEins

„Der alte Mann lächelt uneinsichtig, es sei doch nie irgendetwas Schlimmes vorgefallen, Penetration habe ja nie stattgefunden. Sie fragt ihn noch, ob er sich auch an anderen Kindern vergriffen habe, er sagt, es seien ja nicht viele da gewesen. „Onkel Tudor“ ist ein schmerzhafter, radikal persönlicher (und immens mutiger) Film, dessen Zartheit die Gewalt, der seine Autorin ausgesetzt war, exorziert.“
review by Stefan Grissemann in Profil

„Olga Lucovnicova führt die Kamera mit ruhiger Hand selbst. Sie zeigt uns alte Photographien und welke Blumen. Wie war ich als Kind, fragt sie ihre Mutter, ihre Tanten und ihren Onkel. Vermeintlich beiläufig, aber nicht grundlos. Der Blick auf das Haus, die Bewohner, die Vorhänge, die kleinen Dinge, sie ergeben eine Oberfläche, die jeder von uns mit eigenen Erinnerungen auffüllen könnte. Es kommt unvermittelt, als Olga Lucovnicova ihrem Onkel ganz ruhig sagt, sie können ihm nicht verzeihen. Das Gespräch, das sich entwickelt ist so schlicht, wie wohlmöglich retraumatisierend. „My Uncle Tudor“ ist ein leiser, ruhiger Dokumentarfilm, der die Bilder der Vergangenheit nutzt, um ins Reine zu kommen. Denn die Erinnerungen können ein Gefängnis sein, aus dem wir uns befreien wollen.“
review by Elisabeth Nagy for Berliner Arbeitskreis Film e.V.

„[…] Lucovnicova offsets her thrilling and upsetting story with stunning cinematography, creating a sharp contrast with the aesthetics of her childhood home, which should have been a safe haven, and the horrors that took place there. She builds up to her uncle’s confessions decisively and relentlessly, using the peaceful and detailed images of the house and its inhabitants to underline the absurdity and monstrosity of his behaviour, and at the same time its normality. The statistics she shows at the end leave no room for misinterpretation: 1 in 5 children are the victim of sexual abuse before they turn 18, and 90 percent of those victims knows its perpetrator. […]“ review by Nicole Santé for Business Doc Europe

„Lucovnicova’s graduation project already received a VAF Wildcard award at the International Korfilm Festival Leuven in December 2020. Thanks to the award, Nanu Tudor is also eligible for the Oscar for best short film in 2022. The official awards ceremony will take place during the summer part of the Berlinale.“
article on Focus Knack

„Con una mirada cinematográfica sutil, Lucovnicova traza un círculo preciso alrededor de los miembros de su familia. Su coraje personal y su talento cinematográfico dan como resultado un filme contundente a la vez que emocionalmente complejo“, concluye.“
article on Swiss Info

„Mi-am depus tot sufletul în acest film, iar casa în sine a devenit un personaj central al filmului prin care eu mi-am exprimat emoţiile legate de această casă. Am încercat să arăt toate bucuriile, dar şi nostalgia, durerile din această casă. În casa străbuneilor până acum se păstrează covoarele create manual chiar de străbunica mea, casa este construită în stil tradiţional”, a mărturisit regizoarea pentru TVR Moldova.“
article on Aquarelle

„Filmul a fost ales pentru Festivalul Internaţional de Film Berlinale şi va avea premiera mondială în luna martie. Olga a studiat şase ani la Academia de Muzică, Teatru şi Arte Plastice din Republica Moldova şi tot acolo face doctoratul, deși locuieşte peste hotare. În anul 2015, ea a câştigat marele premiu pentru cel mai bun film din Republica Moldova, la Festivalul Cronograf cu o creaţie despre Paştele Blajinilor.“
article by Natalie Zgherea on InfoPrut

„[…] When it becomes clear that the author remembers too much for a complete denial, Tudor switches to Semantics. “You weren’t so small” (9 years), “I only put it between your legs” (not inside). One mitigating circumstance after another, crowned by the nonchalant statement: “I think I behaved nice with you.” It is an argument of technical detail, shocking in its mundanity. Its voice is covered with tracking shots of little details in the house: Details, probably unchanged since childhood days. Potent reminders of a childhood trauma. The details don’t just speak but scream at you in a muted voice. Silent witnesses of “only”, “just” and “nice”.[…]“
review by Tristan Priimagi on Ubiquarian

„[…] Stück für Stück kommen durch Olgas Fragen mehr Details ans Tageslicht, wie ihr Onkel sie als Kind heimlich missbraucht hatte. Die Kamera der Regisseurin erfasst das Gespräch der beiden nicht direkt. Sie bewegt sich langsam durchs Haus, erwischt den Onkel beim Schlafen. Sie entdeckt Spinnen, die ihre Netze am Fenster bauen und zur Allegorie ihrer Beziehung zu Tudor werden – ein von der Spinne gefangenes Opfer, das dem Raubtier nicht entkommen kann. Die poetische Filmsprache der Autorin und das ruhige, auf den ersten Blick gewöhnliche Gespräche mit der Familie stehen im Kontrast zu Olgas schrecklichem Kindheitstrauma. Einige Familienmitglieder, die das perfekte Familienporträt als Deckmantel benutzen, missbilligen bisher den Film der Regisseurin, die ihren inneren Schrecken enthüllt hat. Für die Autorin selbst ist der Film jedoch ein äußerst wichtiges Werk, die Konfrontation von ihrem Kindheitstrauma und demjenigen, der es zu verantworten hat. […]“ review by Ieva Šukytė for Goethe Institut

„‚Nanu Tudor‘ is a twenty-minute documentary produced in the academic context of the European master’s programme DocNomads, of which Portugal is part, through the Lusophone University, together with Hungary and Belgium. The film, which premiered this week at the Berlin festival, takes the top prize in the short film competition, with the jury underlining the courage and skill with which director Olga Lucovnicova filmed „the complexity of childhood trauma“. Olga Lucovnicova was born in 1991, in Moldova, where she studied cinema. She later received a scholarship for the DocNomads documentary master’s programme, a partnership between Belgium, Hungary and Portugal.“
article in The Portugal News

„Der Goldene Bär für den Besten Kurzfilm geht an den ungarischen Dokumentarkurzfilm „Nanu Tudor“ (Mein Onkel Tudor) von Olga Lucovnicova. In der Jury-Begründung heißt es: „In ‚Nanu Tudor‘ führt uns Olga Lucovnicova durch den komplexen Prozess, einem Kindheitstrauma zu begegnen.
article on Spielfilm.de

„20 films competed in this year’s short film competition of the Berlinale, the International Short Film Jury, including the Egyptian artist Basim Magdy, the Austrian cinematographer Christine A. Maier and the German actor Sebastian Urzendowsky, announces the prizes for the following films. […]“
article on Filmmoon.com

„One of our main tips during this Summer Berlinale is to embrace the festival’s oft-overlooked section by heading to a night of short films, with four separate shorts programmes. Special mention goes to Olga Lucovnicova’s devastating Golden Bear winner My Uncle Tudor (Shorts I), which combines observational filmmaking with a focus on the warped poetry of human emotions. It sees the filmmaker take an initially idyllic trip back in time through her childhood in order to question the past and eventually confront a family member who is responsible for her trauma.“
recommendation by David Mouriquand in EXBERLINER

„Wie thematisiert man sexuellen Missbrauch? Vor allem, wenn er innerhalb der eigenen Familie stattfindet? Die Filmemacherin Olga Lucovnicova tritt mit ihrer Familie eine Reise in die unangenehme Vergangenheit an und konfrontiert ihren Onkel Tudor mit ihrem Trauma, das sie durch den von ihm erlittenen sexuellen Missbrauch hat. Was sind verzeihliche und was unverzehiliche Sünden? Begleitet werden die intensiven Interviewsequenzen von intimen Nahaufnahmen eines Sommerhauses, reifer Kirschen, Blüten und Fotografien, die eine unbeschwerte Kindheit suggerieren, die es für die Filmemacherin nie gab.“
recommendation by Wiebke Jann on Mit Vergnügen

„[…] Mit der Enthüllung der abstoßenden Taten wandelt sich auch die Szenerie unmerklich von der nostalgischen Verkörperung generationsübergreifender Gemeinschaft zum Synonym systematischen Wegsehens. Zugleich transportiert der malerische Schauplatz der schmerzlichen Rekapitulation die manipulative Macht familiärer Fassaden und demontiert die vermeintliche Eintracht. Ungeziefer wird zum Sinnbild moralischer Verkommenheit, die sich bis in die Gegenwart fortsetzt. Lucovnicova kann das Schweigen durchbrechen; eine Katharsis gibt es nicht. Onkel Tudor sitzt ohne Anflug von Reue weiterhin mit am Tisch. […]“
review by Lida Bach for Moviebreak

„[…] Olga Lucovnicova ist es gelungen, ein kleines, völlig unpathetisches, grausames und dennoch furchtloses Meisterwerk zu schaffen. Dabei war nichts an ihrem Werdegang biografisch vorgesehen und so sitzt sie wie ein Fremdkörper im Kreis Ihrer Familie. Sie wird nicht lange dort bleiben, soviel ist gewiss.
Sie begann, und das hätte in die Familiengeschichte gepasst, mit einer Lehre als Buchhalterin, wechselte aber schon mit sechzehn Jahren zur Fotografie. Über das, was sie dort gelernt haben muss, legt jede einzelne Filmsequenz Zeugnis ab. Ihren ersten Abschluss in Filmwissenschaften machte sie 2011 an der Kunstakademie Chisinau (Moldawien) und setzte danach ihre Ausbildung als Dokumentarfilmerin an der DocNomad-School (gefördert u.a. durch das Erasmus-Programm der EU) in Portugal, Ungarn und Belgien fort. […]“
review by Annette Schuhmann for Zeitgeschichte Online

„[…]’Nur als Filmemacherin fand ich den Mut dazu. Die Kamera war eine Art Schutzschild, sie schuf eine Distanz zu mir als Protagonistin und mir als Filmemacherin. […]“
Olga Lucovnicova speaks about the making of her film in a TV interview for ARD Mittagsmagazin

‚Nanu Tudor‘, de Olga Lucovnicova – ganador del Oso de Oro al Mejor Corto, el trabajo documental creativo se rueda cuando la cineasta regresa a la casa de sus bisabuelos en Moldova por una reunión familiar. Al mismo tiempo que tiene lugar el reencuentro físico, la directora se enfrenta a su memoria y a los hechos que sucedieron en el lugar cuando era niña. Tras 20 años de silencio, Olga Lucovnicova se atreve por fin a preguntarle a su tío por lo que sucedió esos veranos, cuando sus padres trabajaban y él se quedaba cuidando de ella. Un verdadero ejemplo de valentía para encarar el pasado, que pone los pelos de punta.“
review by Aina Riu for El Septimo Arte

хроники событий, стало многоплановым, многоуровневым, впитало в себя многие приемы, которые раньше были прерогативой игрового кино. Поэтические метафоры, аллегории, разноплановая палитра красок… Опять же, ощущение сопричастности реальности событий. Документальное кино — это блестящий инструмент, с помощью которого можно даже в одиночку нарисовать картину нашей жизни, препарировать любую незаметную замыленному повседневностью глазу проблему или, наоборот, неописуемую красоту.“
interview by Igor Kornilov for Made by Locals

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photo © Peter Kreibich

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