Press reviews for „Jill, Uncredited“ by Anthony Ing.
„Der Zusammenschnitt trainiert das Auge. Am Rand der Einstellung, im Hintergrund oder in Menschenmengen findet sich die zierliche dunkelhaarige Person mit dem leicht abfallenden Kinn, dem schmalen, spitz zulaufenden Gesicht. So ein freundliches, schelmisches Mausgesicht hat sie, manchmal wirkt es, als würde sich die Frau diebisch darüber freuen, es wieder ins Bild geschafft zu haben.“
article bei Andreas Scheiner for Neue Züricher Zeitung
„[…] Die „Berlinale Shorts“ konzentrieren sich diesmal auf sechs Blöcke mit „nur“ 23 Filmen. Dadurch konnte das kuratorische Profil geschärft werden. Es erschöpft sich keineswegs in den oben beschriebenen Krisenszenarios. Die vitalsten Werke konstatieren das Elend nicht nur, sie schlagen daraus Funken.[…] „Jill, Uncredited“ entführt als Found-Footage-Montage ins Berufsleben einer anonymen Kleindarstellerin. […]“
review by Claus Löser for Berliner Zeitung
„It’s an imaginative and well-researched piece of documentary work that doubles as proactive film criticism, paying tribute to a lifetime of honest work and critiquing the systematic inequalities beneath it.“
review by Fedor Tot for journeyintocinema.com
„Ing’s film is a work of delicate excavation and thoughtful compilation, sifting through what must have been thousands of hours of footage to find the sequences – and sometimes just blink-and-you-miss-them-instants – in which Goldston steps onto the screen.“
review by Ben Nicholson for VERDICT
„In dem aus einer Vielzahl an Filmausschnitten zusammengepuzzelten Kurzfilm von Anthony Ing wird eine Frau zur Hauptfigur, die für gewöhnlich als eine von vielen den Hintergrund in Filmen zum Leben erweckt. Das ungewöhnlichen Porträt ist keine dokumentarische Ausleuchtung der Rolle einer Komparsin, sondern eine fiktionalisierte Lebensgeschichte, die sich aus zahlreichen ihrer Kurzauftritte (unter anderem aus FRENZY, THE ELEPHANT MAN und MR. BEAN) zusammensetzt, ohne sich zu einem Best-Of ihrer Arbeit zu entwickeln. Filmszenen verlangsamen sich oder frieren ein, um die Frau inmitten vieler anderer Darsteller*innen auszumachen zu können und ihr in gewissenhafter Aneinanderreihung ein gespenstisches Eigenleben zu schenken. Losgelöst von Zeit und Genre durchwandert die Frau eine thematisch sorgfältig komponierte, niemals willkürlich, sondern märchenhaft anmutende Geschichte, in der sich mit dem Aufgreifen des Pflegeberufes noch weitere Dimensionen abzeichnen. Ein bewegendes, musikalisch einfühlsam begleitetes und nahbares Projekt, das nach eigenen Angaben nicht einmal 5% des eigentlichen Schaffens der Darstellerin verarbeitet und bereits damit einer Figur mehr Leben einhaucht als es vielen anderen Filmen mit ihren Hauptcharakteren gelingt. Eine Ode an das Geschichtenerzählen und das Filmen, eine Ode an die Statist*innen und Darsteller*innen, eine Ode an sie. JILL, UNCREDITED.“
review by Paul Seidel for Riecks Filmkritiken
„Ce montage d’images cinématographiques sur les mille et une apparitions d’une figurante à travers les années aurait bien mérité l’Ours d’or du court métrage à nos yeux.“
review on Le Polyester
„L’histoire : Au début, vous ne la remarquez même pas, elle est juste là parmi les autres. Mais, petit à petit, vous commencez à prendre conscience d’elle et de sa présence spéciale. En tant que figurante, Jill Goldston a travaillé sur d’innombrables films. Ce collage de cinquante ans d’Histoire du cinéma et de la télévision lui rend hommage. Pourquoi on l’aime : C’est d’abord une idée géniale – Jill, Uncredited est un montage de 1001 apparitions d’une figurante à l’écran. Le temps d’un arrêt sur image ou d’un ralenti, l’œil d’Ing s’attarde sur elle. Mais est-elle une simple figurante, ou un fantôme omniprésent ? Un même personnage qui traverse l’Histoire du cinéma ? Est-elle juste… elle-même, une femme restée au second plan toute sa vie ? Le résultat est aussi ludique que profondément émouvant.“
review by Nicolas Bardot and Gregory Courtaut for Le Polyester
„Den Namen der Titelfigur kennen wohl die wenigstens Filmfans, trotz ihres Mitwirkens in Werken wie Frenzy, Fiddler on the Roof, Mask of the Red Death und The Elephantman. Die genannten Filme sind unter den Dutzenden, aus denen der Regisseur Goldstons Auftritt herausschneidet. Aus den Szenen, die nicht einmal fünf Prozent ihres Schaffens umfassen, entsteht ein melancholisches Mosaik. Dessen ihrem Kontext entrückte Dialogbausteine und Motive gewinnen eine seltsame symbolische Schwere und rühren an überraschend existenzialistische Fragen.“
review by Lida Bach for moviebreak.de
„Jill, Uncredited is a compilation drawn from 50 years of film and television history and an homage to the background actor Jill Goldston, who appeared in 2000 films. For me, it is just as much an homage to all the supporting actors in our everyday lives, to the people that aren’t in the spotlight, without whom our society would however collapse.“
interview with Anna Henckel-Donnersmarck for the berlinale website