VON DER SKULPTUR IM ÖFFENTLICHEN, WIRKLICH ÖFFENTLICHEN RAUM

symbolic_threats01Im Sommer 2014 hissen Wermke/ Henke / Leinkauf  die weißen Fahnen auf der Brooklyn Bridge. Viel Vorarbeit und Recherche, ohne Frage. Viel körperliche Ertüchtigung ist notwendig, um den Akt als solchen, leichtfüßig zu bewältigen, um die Eleganz des Bildes, das singuläre Moment eben nicht mit der passierten Vorarbeit zu belasten. Dann wehen diese Fahnen, Nachbildungen der US amerikanischen Flaggen aber in Weiß über der Brücke und wenn zum Ende die Totale, die Brücke in Gänze und im städtischen Kontext zeigt, dann offenbart sich eine bemerkenswerte Ruhe in aller Emsigkeit: dann sind die weißen Flaggen in Stoff gebundene Utopie. Anarchie. Wider die Angst. In SYMBOLIC THREATS, anders als in anderen Arbeiten des Duos Wermke /Leinkauf  verschwinden die Künstler ganz hinter der weißen Flagge.

Still2_BadAtDancingUmgekehrt proportional zu BAD AT DANCING, dem Gewinner des Silbernen Bären 2015. Die Regisseurin und Protagonistin Joanna Arnow setzt sich selber der Fragestellung aus schlägt so eine Brücke zwischen Bildender Kunst, Performance Art und Film. Arnow fiktionalisiert ihre Protagonistin. Diese möchte Teil der Beziehung ihrer Mitbewohnerin und deren Partner sein. Arnow scheut sich nicht, permanent deren Nähe zu suchen, vor allem und gerade, wenn die beiden Sex haben oder andere intime Momente miteinander teilen. Dadurch, dass der sexuelle Akt öffentlich wird und sich Arnow wie das Negativ verhält, wird der Film selber zum Körper, BAD AT DANCING zur Skulptur.

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